Aus der Geschichte der Feuerwehr Rechberg
Gründung
Gegründet wurde die Feuerwehr Rechberg, so wird mündlich überliefert, im Jahr 1899. Die Gründungsmitglieder waren: RAPPL JOHANN (Häusler Hans), HOFMEISTER JOHANN (Schöfberger Hans), BEER XAVER (Pfeifer Xaver), LIEBL JOHANN (Kunzn Johann), RAPPL JOSEF (Häuslmann Josef) und SCHEUERER Johann (Bieglmann Johann). Eine Fahne und eine Handdruckspritze wurden besorgt.
Über die folgende Zeit schweigt die Überlieferung. Dass vor dem 2. Weltkrieg ALLGÄUER GEORG (Hausname Friedl) Kommandant gewesen sein soll, weiß man noch zu berichten.
Die Zeit des "Dritten Reiches"
Während der Hitlerzeit ging es auch bei der FW sehr militärisch zu. Beim Gasthaus Winkler mussten die Männer sich aufstellen, dann wurde im Gleichschritt losmarschiert, voran der "Heislhans" mit der Trommel; man marschierte zum Feuerwehrhaus, bei dem sich der Dorfweiher befand, und hielt Übungen mit der Handspritze ab. Wenn einer dreimal bei Übungen fehlte, musste er eine Strafe von 5 RM bezahlen oder er wurde in die Pflichtfeuerwehr eingestuft. Kommandant während dieser Zeit waren Beer Xaver und Bauer Georg (Katharied). Die Pflichtfeuerwehr leitete Liebl Xaver.
Damals waren in Rechberg auch Frauen bei der Feuerwehr aktiv: Allgeier Anna, Bauer Berta, Hammer Barbara, Höreth Emma, Kaufmann Philomena, Rappl Frieda und Winkler Betty.
Als 1945 die Amerikaner einmarschierten, wurden alle Feuerwehrunterlagen und auch die Helme in einen leeren Brunnen geworfen und der Brunnen zugeschüttet.
Nach dem Kriege
Ab 1945 bis 1958 war Bleicher Josef Kommandant. 2. Kommandant und Kassier war Meckl Josef.
Am 23.07.1949 entstand um die Mittagszeit nach einem Blitzschlag in Mitterbügl ein Brand. Die Sturmglocke (mittlere Glocke) läutete. Die Männer befanden sich draußen auf den Äckern. Die Feuerwehrleute, darunter Wagner Jakob, Söllner Alois, Söllner Johann und Kopf Valentin, liefen zum Feuerwehrhaus, holten die Handspritze und zogen sie mit der Hand nach Mitterbügl. Erst nach den Rechbergern kam die Oberpfraundorfer Wehr, die bereits eine Motorspritze hatte. Hauptsächlich der Rechberger Feuerwehr ist es zu verdanken, dass das Wohnhaus nicht abbrannte, während Scheune und Roßstall nicht mehr zu retten waren.
1956 brannte der "Schupfen" von Liebl Ludwig. Es war Sonntag. Kinder hatten im Schupfen mit Feuer hantiert. Sie wollten eine Suppe kochen. Das Feuer wurde mit einem Rohr gelöscht.
Dem Kassier Josef Meckl wurde 1959 die Vereinskasse mit ca. 270,- DM aus seinem Schlafzimmer gestohlen. Der Schuldige konnte nicht ermittelt werden. Daraufhin legte Meckl sein Amt nieder. Kommandant Bleicher kaufte während seiner Amtszeit eine weitere Handspritze, die für ein Pferdegespann geeignet war. Diese Spritze kam nie zum Einsatz und wurde später "zusammengeschlagen".
1959 wurde eine neue Vorstandschaft gewählt:
Kommandant: Dechant Alois (1959 - 1975)
Vorstand: Liebl Ludwig (1959 - 1975)
Kassier: Koller Christian (1959 - 1962); Rappl Heinrich (1962 - 1975)
Kauf einer Motorspritze 1964
Kommandant und Vorstand setzten sich dafür ein, dass eine Motorspritze und ein Wagen gekauft werden sollen. Die Spritze kostete 8300,- DM und der Wagen 1800,- DM. Man rechnete mit einem Zuschuß des Landratsamtes in Parsberg. Die bestellten Geräte trafen ein und wurden mit dem Schlepper am Bahnhof in Beratzhausen von Dechant Alois und Liebl Ludwig abgeholt. Dieser feierliche Akt musste auch gebührend "begossen" werden. So kehrte man unterwegs im Gasthaus Bengler ein. Währenddessen parkte man das Fahrzeug vor dem Wirtshaus. Groß war die Überraschung der beiden "Abholer", als sie nach dem Verlassen des Wirtshauses feststellten, dass ihnen jemand in der Zwischenzeit eine Delle in die linke Seite des neuen Feuerwehrwagens gefahren hatte.
Ämter und Personen ab 1975
Vorstand: | 2. Vorstand: |
Kommandant: | Stv. Kommandant/-in: |
Kassier/-in: | Schriftführer/-in: |
Feuer in Katharied (02.08.1983)
Die Familie Schleyerbach saß gerade beim Abendessen, als der Blitz in das nicht von einem Blitzableiter geschützte Nebengebäude einschlug. Das größtenteils aus Holz erbaute langgezogene Haus brannte im Nu lichterloh. Das Feuer fand in den dort lagernden Stoffen reichlich Nahrung und vernichtete in wenigen Minuten die gesamte Produktionsstätte mit Ausstellungs- und Verkaufsräumen.
Schaulustige, die ihre Autos in der Nähe der Brandstelle verkehrswidrig abstellten, behinderten den Zutritt der Löschkräfte erheblich. Zeitweise bestand die Gefahr, dass durch den verzögerten Wassernachschub die Flammen auf das Wohnhaus und die Scheune übergreifen könnten.
Nachdem die Feuerwehr Rechberg unter Einsatzleitung von Kommandant Erwin Liebl als Erste am hell erleuchteten Brandplatz eingetroffen war, gelang es durch das rasche Eingreifen weiterer Wehren den Brand unter Kontrolle zu bringen. Beteiligt waren die Feuerwehren Beratzhausen, Hemau, Kallmünz, Oberpfraundorf, Laaber, Hochdorf, Schwarzenthonhausen und einige weitere Wehren aus dem westlichen Landkreis. Da der Hydrant nicht genug Löschwasser bot, nutzten die Feuerwehrleute das Wasser aus dem Schwimmbecken, das bis auf den Grund geleert wurde.
Die Männer der Feuerwehr Rechberg hielten Brandwache und räumten die Trümmer auf.
1987, das erste Löschfahrzeug für die Feuerwehr Rechberg
Am Sonntag, den 06. Dezember 1987 wurde das Löschfahrzeug (LF8), das bisher bei der Stützpunktfeuerwehr Beratzhausen seinen Dienst tat und durch die Anschaffung eines neuen größeren Löschfahrzeuges frei geworden war, der FF Rechberg übergeben. In einem großen Konvoi, an dem sich alle Feuerwehrfahrzeuge der Großgemeinde beteiligten, wurde das Löschfahrzeug um 10:30 Uhr nach Rechberg geleitet.
Die Damenlöschgruppe
Als erste Frauenlöschgruppe des Marktes Beratzhausen legten Rechberger Frauen im Juli 1988 das Leistungsabzeichen in Bronze ab. Ausgebildet wurden die Damen von Kommandant Gerhard Söllner. Zur Gruppe zählten folgende Frauen: Elfiede Meier, Annemarie Kaufmann, Christine Abel, Evi Cersovsky, Maria Höreth, Angelika Rappl, Angelika Schuller, Rita Söllner und Marianne Spangler. Mit null Fehlerpunkten erfüllten die Damen die ihnen gestellten Aufgaben.
Gründung der First-Responder Gruppe 2007
Bereits im Jahr 2005 entschloss sich die Feuerwehr Rechberg einen AED (automatischen externen Defibrillator) zu Beschaffen und die Erste Hilfe Ausbildung in der Feuerwehr zu festigen. 29 Mitglieder unserer Wehr schlossen sich dem AED-Projekt an und ließen sich in den Grundlagen der Ersten Hilfe und vor allem im Umgang mit dem Defibrillator ausbilden. Somit war die Mannschaft gut gerüstet um bei Einsätzen Erste Hilfe Maßnahmen einleiten zu können. Allerdings nur bei Einsätzen, die die Hilfe der Feuerwehr nötig machten. Wenn bei einem z.B. Herz-Kreislauf Stillstand nur der Rettungsdienst zu Einsatz kam, konnte nicht auf unsere vorhandene Ausrüstung und Mannschaft zurückgegriffen werden. Langsam reifte der Gedanke, dies möglich zu machen. Ein Jahr Vorbereitung war nötig, um die First-Responder Gruppe ins Leben zu rufen. Genehmigungen (Gemeinde, Landkreis, Rettungszweckverband) mussten eingeholt, die Mannschaft ausgebildet und die Ausrüstung erweitert werden. Die Finanzierung dafür musste der Feuerwehrverein aufbringen. Nur durch zahlreiche Spenden konnte dieses Projekt erst verwirklicht werden.
Am 20. Dezember 2007 wurden die Gruppe bei der ILS-Regensburg einsatzbereit gemeldet. Am 26.12.2007 erfolgte die erste Alarmierung. Seit dem konnte durch den Einsatz der ehrenamtlichen Helferinnen und -helfer bei weit über 2700 Einsätzen Hilfe geleistet werden.
Eine neue Fahrzeuggeneration für die First-Reponder Gruppe 2016
Nach einer für die Region beispiellosen Spendenaktion einer Feuerwehreinrichtung unter dem Slogan "Deine Spende rettet Leben" wurde das neue Einsatzfahrzeug der "First-Responder-Gruppe" mit der Schlüsselübergabe von Bürgermeister Konrad Meier an First-Responder-Chef Benjamin Schwanke und Kommandant Jürgen Spangler den Rechberger Ersthelfern übergeben. Jetzt können die ehrenamtlichen Notfallhelfer noch schneller am Einsatzort sein und auch unwegsames Gelände mühelos bewältigen sowie auch bei Unfällen im Wald Leben retten oder Schlimmeres verhindern.
Neues Löschfahrzeug für die Feuerwehr Rechberg 2018
Am 03. Oktober 2018 war es nun so weit. In einem Konvoi begleitete die FF Oberpfraundorf ihr "altes" Fahrzeug nach Rechberg. Nach einer kurzen Ansprache übergab der Kommandant der Feuerwehr Oberpfraundorf, Matthias Seitz, den Fahrzeugschlüssel des LF 8/6 an Bürgermeister Konrad Meier. Dieser bedankte sich für die Bereitschaft der Aktiven beider Wehren, sich für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger des Marktes Beratzhausen und Umgebung einzusetzen. Danach übergab er unserem Kommandanten Jürgen Spangler den Fahrzeugschlüssel mit dem Hinweis, dass der Fahrzeugwechsel in der schon seit langem so geplanten Weise, ein guter Schritt in die Zukunft ist. Anschließend wurde natürlich vorrangig das neue HLF 20 unserer Kollegen besichtigt. Gefreut hat uns sehr, dass von Seiten der Bevölkerung viele Zuschauer der Fahrzeugübergabe beiwohnten.
Die Zeit vergeht und jeder Tag schreibt die Geschichte unserer Feuerwehr weiter. Auch in Zukunft werden wir Sie in diesem Teil unserer Homepage über vereinsgeschichtlich relevante Themen informieren!